Die Deutsche Transplantationsgesellschaft trauert um Univ.-Prof. Dr. med. Duska Dragun. Am 28.12.2020 ist Prof. Dr. med. Duska Dragun im Alter von 51 Jahren nach langer und schwerer Krankheit verstorben.

Prof. Dragun hat nach ihrem Medizinstudium in Zagreb an der Franz-Volhard Klinik in Berlin Buch promoviert. Anschließend komplettierte sie ihre klinische Ausbildung am Campus Charité Mitte und war danach zunächst in Mitte und anschließend am Campus Virchow-Klinikum als Oberärztin tätig. 2002 wurde sie auf eine Juniorprofessur an der Charité berufen und 2007 auf eine W2-Professur für Nephrologie mit Schwerpunkt experimentelle Transplantationsmedizin. Nach der Gründung der Berlin Institute of Health (BIH) baute sie dort einen eigenständigen Bereich der Nachwuchsförderung auf. Seit 2011 leitete Frau Prof. Dragun das gemeinsame Clinician Scientist Programm von Charité und BIH und war seit 2017 Direktorin der Biomedical Innovation Academy des BIH.

Prof. Dragun hat sich auf vielfältige Weise um die Transplantationsmedizin verdient gemacht und erhielt zahlreiche Stipendien, Forschungspreise und Auszeichnungen. Sie war langjähriges Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der DTG. Mit ihrer Arbeitsgruppe untersuchte Prof. Dragun Pathogenese und Therapiemöglichkeiten von humoralen Schädigungsmechanismen von Organtransplantaten und entwickelt neuartige Behandlungsstrategien sowohl im experimentellen als auch im klinischen Rahmen. Ihre 2005 im NEJM publizierte Arbeit zur Rolle von Angiotensin 2 Rezeptor aktivierenden Antikörpern im Rahmen der Allograft-Rejektion hat weltweit größte Beachtung gefunden und eine neue Sichtweise auf non-HLA Antikörper eröffnet. Ziel war die Verbesserung des Langzeittransplantatüberlebens bei gleichzeitiger Minimierung der kardiovaskulären Morbidität transplantierter Patienten. Mit Prof. Dragun hat die deutsche Transplantationsmedizin eine herausragende Forscherpersönlichkeit verloren.

Unser tiefstes Mitgefühl gilt Ihrer Familie.